User Experience Trends 2024
Digitale Expedition: User Experience
Neues Jahr, neue Kundenerfahrungen?
In kaum einem Bereich ist die Schnelllebigkeit so präsent wie in der digitalen Welt des E-Commerce. Dabei ist es für Online Händler*innen ein Langzeitnebenjob geworden, den digitalen Auftritt stets zu modernisieren und somit auch zu optimieren. Das Ziel ist klar, der Fokus liegt vor allem auf der zielgruppengerechten Ansprache. Neben entsprechendem Content, E-Commerce Strategien und modernem Design ist vor allem auch eine positive User Experience (UX) ein entscheidender Wohlfühlfaktor für Nutzer*innen. Doch auch eine gelungene UX ist nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr ist sie ein sich stets weiterentwickelnder Prozess, der mit dem Wandel der Zeit Schritt halten muss. Um diesen Prozess zu fördern, lohnt es sich, schon einmal einen Blick auf die UX Trends 2024 zu werfen. Einen Überblick über aktuelle Themen und Trends im Bereich der User Experience haben wir für Sie in diesem Magazinbeitrag zusammengefasst.
Die User Experience ist mehr als nur ein technisch funktionierender Internetauftritt. Sie beschreibt den gesamten anwendungsbezogenen Prozess einer Customer Journey entlang aller Touchpoints. Idealerweise sorgt sie für einen guten Überblick und hilft den User*innen, sich in kürzester Zeit auf der Seite zurechtzufinden. Mithilfe von guten Navigationsstrukturen, Farben und visuellen Anordnungen lässt sich das Kundenerlebnis positiv beeinflussen. Denn Kund*innen wollen vor allem eines, möglichst schnell eine Antwort auf ihre Suche haben und den Kaufprozess möglichst unkompliziert abschließen.
Gerade aus diesem Grund ist die Notwendigkeit einer positiven User Experience ein erfolgversprechender Faktor im digitalen Auftritt. Positive Nutzererlebnisse aktivieren ganz von alleine die wohl beste und gleichzeitig günstigste Werbetrommel auf dem Markt. Denn zufriedene Kund*innen empfehlen die Produkte in ihrem Bekanntenkreis weiter. Neben diesen vertrauensvollen Empfehlungen steigert die positive UX zudem auch die Conversion Rate und somit auch den ROI (Return on Investment). Zufriedene Kund*innen bedeutet auch eine zufriedene Google Suchmaschine. Bleiben Besucher*innen länger auf Ihrer Seite, belohnt Google dies mit einem besseren SEO-Ranking. Aufgrund der langen Verweildauer geht die Suchmaschine nämlich davon aus, dass Ihre Seite zielführend ist und stuft sie als relevant für bestimmte Keywords ein. Der User Experience wird somit ein großer Einfluss auf das Kaufverhalten der Zielgruppe zugeschrieben. Grund genug, sich auf die Trends im Jahr 2024 vorzubereiten.
Wie schon eingangs erwähnt, gilt, wie in fast allen Bereichen auch in der Entwicklung der User Experience der Grundsatz: Wer rastet, der rostet. Wer also nicht zum alten Eisen gehören will, bekommt nun die richtigen Möglichkeiten an die Hand, mit deren Hilfe sich eine positive User Experience steigern lässt.
Phrasen wie „es steht hier schwarz auf weiß“ sind hier eindeutig fehl am Platz. Denn im Dark Mode sind digitale Benutzeroberflächen nicht mehr hell mit dunkler Schrift. Hier dreht sich der Spieß um, die Benutzeroberfläche hat nun dunkle Hintergründe und eine helle Schrift. Zwar ist die Nutzung von Dark Modes keine Weltneuheit, der Trend setzt sich im Jahr 2024 aber weiter fort. Unabhängig davon, ob es die Benutzeroberfläche auf einem Smartphone, einer Webanwendung oder einer Internetseite ist, immer mehr Anbieter*innen stellen Nutzer*innen die Option zur Verfügung, die entsprechende Anwendung in der dunklen Oberfläche zu nutzen. Und das auch aus gutem Grund, denn der Dark Mode bringt einige Vorteile mit sich:
Die dunkle Benutzeroberfläche verbraucht weniger Energie und Akku. Das Leuchten eines Bildschirms zieht die meiste Energie, sind die Pixel der Anzeige aber dunkel, benötigt diese im Schnitt 20 Prozent weniger Energie als helle.
Ein heller Text auf einem dunklen Hintergrund sticht mehr heraus und lässt sich für unser Auge leichter lesen. Darüber hinaus erleichtert der Dark Mode das Lesen von Texten in dunklen oder schlecht beleuchteten Umgebungen.
Mithilfe von Dark Modes können unsere Augen den Content besser verarbeiten, visuelle Ablenkungen können leichter ausgeblendet werden. Dies fördert nicht nur die Konzentration, es vermeidet sogar Kopfschmerzen oder das Austrocknen der Augen.
3D-Elemente und Animationen gibt es schon seit Längerem im Webdesign von Internetseiten. Während bislang lange Ladezeiten und eine unausgereifte Technologie aber dazu führten, dass 3D-Elemente und Animationen weniger zum Einsatz kamen, ist die Technik nun zugänglicher geworden. Die Benutzerfreundlichkeit lässt sich nun enorm steigern, denn der technologische Fortschritt verringert die Ladezeiten. So lassen sich auf modernen Internetseiten nun auch 360-Grad-Fotos oder andere spannende 3D-Elemente und Animationen präsentieren.
Ein sogenanntes Metaversum beschreibt einen kollektiven virtuellen Raum, in dem User*innen eine gemeinsame Welt mitgestalten, dort „leben“, arbeiten und auch lernen. Das Ganze ähnelt einem Online Spiel mit verschiedenen Avataren. Dieses Prinzip lässt sich nicht nur auf Arbeitsprozesse innerhalb eines Unternehmens beziehen, auch für Besucher*innen eines Online Shops oder einer Internetseite kommt das Metaversum zum Einsatz. Die User*innen bewegen sich interaktiv in der Anwendung und können selbstständig auf Erfahrungsreise gehen. Richtig eingesetzt, stärkt das Metaversum eine positive User Experience, hinterlässt Eindruck und schafft eine Kundenbindung .
Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist in aller Munde. Sie ist da, sie wird eingesetzt und sie wird sich immer weiterentwickeln. Daher ist es nicht sonderlich überraschend, dass die Nutzung künstlicher Intelligenzen und insbesondere auch von Virtual Reality und Augmented Reality im Trend für 2024 liegen.
Zielgerichtete Werbeanzeigen in Suchmaschinen, E-Mailpostfächern und auf Social Media Plattformen basieren auf künstlicher Intelligenz. Seit einiger Zeit unterstützen nun selbstständige Chatbots User*innen auf einer Internetseite. Besucher*innen können so über den Chat in kürzester Zeit eine Antwort auf ihre Frage erhalten. Vorausgesetzt, diese entspricht einer der FAQs oder lässt sich mithilfe von entsprechenden Schlagworten beantworten. Die Technologie wird immer besser und es ist damit zu rechnen, dass der Einsatz von Chatbots verstärkt zunimmt.
2024 entwickeln sich die Chatbots sogar noch weiter, sodass User*innen immer mehr Hilfe von ihnen erhalten können. Bots können sich an das Verhalten der User*innen durch den Einsatz von maschinellem Lernen, natürliche Sprachverarbeitung und durch Techniken der Informationsbeschaffung anpassen.
Ein barrierefreies Webdesign ist nicht nur ein Trend, es ist praktisch eine Notwendigkeit. Viele Marken gehen mittlerweile der Verpflichtung nach, in der Gestaltung ihrer Internetseiten die unterschiedlichen Fähigkeiten der Menschen zu berücksichtigen und zu fördern. So lässt sich der Kundenservice und die User Experience optimal auch an deren Bedürfnisse anpassen. Hier sind ein paar Aspekte, auf die Sie bei der Umsetzung eines inklusiven Designs achten können.
Klare Kontraste zwischen Text und Hintergrund hilft dabei, die relevanten Inhalte besser wahrzunehmen.
Mithilfe von Etiketten, also kleine Informationsfähnchen am Rand oder in der Ecke, können Sie zusätzliche Anweisungen zu den Inhalten hinzufügen.
Über den Alternativtext der Bilder können Sie informative Beschreibungen ergänzen, die es den Benutzer*innen ermöglichen, den Textreader zu verwenden.
Siri, Alexa und Co machen es möglich – die Steuerung einer Anwendung über die Sprache gewinnt zunehmend an Beliebtheit. So können User*innen auf der Internetseite surfen und gleichzeitig anderen Aufgaben nachgehen. Darüber hinaus lassen sich Besucher*innen über die Sprachfunktion ganz einfach durch die Anwendung navigieren.
Die digitalen Anwendungen werden immer "schlauer". Künstliche Intelligenzen stellen den User*innen basierend auf Vorlieben sowie Nutzungsverhalten personalisierte und kontextbezogene Informationen zur Verfügung. Ihr oberstes Ziel ist es, den Nutzer*innen genau die Inhalte oder Funktionen zu präsentieren, die ihren individuellen Anforderungen entsprechen. Zwar ist die Personalisierung oft ein umstrittenes Thema, wenn es sich um die Erfassung der dazu notwendigen Daten handelt, sie kann Kund*innen aber einen umfassenden Mehrwert bieten. Mit der voranschreitenden Digitalisierung werden auch die Technologien immer ausgereifter, die nützlichen Daten noch zielgerichteter zu erfassen und sich zu Nutzen zu machen. Personalisierte Push-Benachrichtigungen beispielsweise mit individuellen Themen oder die Verfügbarkeit von Produkten, die Nutzer*innen interessieren, fördern eine intuitive User Experience.
Geräte steuern, ohne sie zu berühren. Zum einen geht dies über die Sprachsteuerung, aber auch über Gesten und Bewegungen, die vor dem Gerät gemacht werden. Bei Smartphones ist die Hands-off Funktionalität mittlerweile schon fest integriert. So lassen sich durch Handbewegungen Selfies, Bilder sowie Screenshots machen sowie Apps öffnen und Funktionen durchführen. UX-Experten prognostizieren in naher Zukunft auch einen Einsatz dieser Technologie auf digitalen Plattformen. Denn durch diese Kurz-Befehle lassen sich Aufgaben schneller durchführen, wodurch der gesamte Prozess der Usability (Nutzeranwendung) optimiert wird.
Das A/B Testing ist kein neuer Trend in der digitalen Welt. In den unterschiedlichsten Bereichen wird die Methode des A/B Testing angewendet. Dabei lassen sich zwei Varianten einer (neuen) Sache, beispielsweise eines Produktes miteinander vergleichen. Beide Versionen konkurrierenden miteinander. Nach einem bestimmten Zeitraum lassen sich die Ergebnisse auswerten. Im Idealfall können die Verkäufer*innen dann genau sehen, welche Variante ihres Produktes besser bei den Kund*innen ankam. Logischerweise erhält die „bessere“ Variante dann einen festen Platz im Sortiment. Dieses Prinzip findet in den letzten Jahren vermehrt Anwendung bei der Einführung neuer Designs digitaler Plattformen. So können sich zwei verschiedene Designs auf eine gute User Experience testen lassen. Die Verwendung dieser Methode soll im Zuge der personalisierten UX weiter an Bedeutung gewinnen.
Um Authentizität und Verlässlichkeit zu transportieren, greifen Marken und Unternehmen immer öfter auf sogenanntes Anti-Branding zurück. Das klingt erstmal nach dem genauen Gegenteil, was erreicht werden soll. Es handelt sich um ein ehrgeiziges, minimalistisches und zukunftsorientiertes Design, welches mit dem "new eco" Trend verknüpft ist.
Umgesetzt wird dieses Vorhaben beispielsweise mit monochromer Verpackung oder minimalistischen Aussagen, die von Einfachheit und Neutralität zeugen. Dabei werden auch simple Logos oder handschriftliche Elemente eingearbeitet, um dem Produkt und der Marke ein menschliches Gesicht zu geben.
Die Botschaft, die vermittelt werden soll, wird so direkt transportiert, ohne überschwängliche Designelemente.
Datenbasiertes Design ermutigt Nutzer*innen, ein informationsorientiertes Erlebnis zu genießen. Dabei ist es wichtig, die Daten auf eine kreative Weise mit dem Publikum zu teilen, beispielsweise durch Videoinhalte oder interaktive Grafiken. Ein minimalistisches, strukturiertes Design vereinfacht die Navigation von User*innen auf der Seite.
Jeder ist seines Glückes Schmied oder eben der Schmied der User Experience. Mit der richtigen Technologie an der Hand lassen sich verschiedene Trends der UX umsetzen. Doch beachten Sie jeder und jede Benutzer*in ist anders. Die notwendige Grundlage einer positiven UX liegt darin, die User*innen gut zu kennen. Eine erfolgreiche Personalisierung kann nur über ein gutes Verständnis funktionieren. Die Anpassung bzw. die individuelle Personalisierung ist ein flexibler Prozess, der Kontinuität und Ausdauer erfordert. Damit geht eine regelmäßige Überprüfung der erhobenen Daten einher. Nur so können Sie individuell herausfinden, welche der oben genannten Möglichkeiten sich am besten für Ihre entsprechende Anwendung eignet.
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